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archithese 4.2003

Wohnbauprogramme | Programmes d'habitation

CHF 28.00, ISBN 978-3-03862-150-8, 22.5×29.7cm


Vielen Wohnbauprogrammen des 20. Jahrhunderts ist das Ziel gemeinsam, dem Menschen das «richtige Wohnen» und damit das «richtige Leben» zu lehren; politische, soziale, ökonomische und ästhetische Ideale prägten die Entwürfe.

Im Zeitalter von Globalisierung und Individualisierung erscheint dieser Erziehungsanspruch jedoch immer fragwürdiger; im Wandel begriffene Familien- und Arbeitsstrukturen, veränderte Auffassungen von Öffentlichkeit und Privatsphäre und eine Vielfalt differenzierter Bedürfnisse verdeutlichen die Mängel der funktionalistischen Familienwohnung. Das starre Leitbild der Kleinfamilie wird durch eine Vielzahl von flexiblen Lebensmodellen abgelöst, denen kaum eine bestimmte Wohnform zugeordnet werden kann, und es stellt sich die Frage, wie der statische Charakter des Wohnens mit der Möglichkeit eines steten Wandels zu verienbaren sei. Gleichzeitig wird die Wohnbauförderung als staatliche Aufgabe zunehmend in Frage gestellt; nicht nur der Wohnungsbau, sondern auch die dahinter stehenden Idealbilder werden privatisiert.

archithese 4.2003 thematisiert die Reaktion von Architekten, Politikern, staatlichen und privaten Investoren angesichts dieser Situation. Untersucht wird, welche Akteure heute Wohnungen planen, welche neuen (und alten) Typologien realisiert werden – und für wen.

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