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Schmelzende Schönheiten

Die globale Erwärmung lässt Niemanden kalt, auch nicht die Welt der Kunst und Architektur: Melting Landscapes, eine interdisziplinäre Ausstellung der ETH-Professur Christophe Girot, feiert am 14. Mai 2018 um 18.00 Uhr Vernissage. In der Haupthalle der ETH Zürich sind bis zum 18. Mai grossformatige Fotografien zu sehen, welche die bewegten Eismassen zum sinnlichen Erlebnis machen. Am 16. Mai findet zudem ein Kolloquium statt, bei dem sich Vertreter aus verschiedenen Fachbereichen den immer kleiner werdenden Gletscher widmen.

 

Text: Cyrill Schmidiger – 2.5.2018

 

Nichts ist ewig
Das Eis im alpinen Raum schmilzt immer schneller dahin und ist zu einem traurigen Symbol für den weltweiten Klimawandel geworden. Rund drei Jahre lang dokumentierte der Lehrstuhl von Christophe Girot am Institut für Landschaftsarchitektur der ETH Zürich den schwindenden Morteratschgletscher im Kanton Graubünden. Eine Auswahl der Arbeiten ist nun an der Ausstellung Melting Landscapes zu bestaunen. Mittels analoger Fotografie produzierten die Studierenden grossformatige Bilder, die von aussergewöhnlichen Lauten begleitet werden: Unterwasser- und Kontaktmikrophone zeichneten die Klänge der bewegten Eismasse auf. Sie kontrastieren die Stille der imposanten Schwarzweissfotografien. Die Schönheit der Gletscher ist vergänglich – davon berichten die Werke in dieser Ausstellung auf eine sinnliche Art und Weise. 

 

Vielseitige Gletscherforschung
Am Mittwoch, dem 16. Mai 2018, findet am Nachmittag ein Kolloquium statt. Organisiert von der Professur Christophe Girot und dem Netzwerk Stadt und Landschaft wird ab 13.00 Uhr in der Semper-Aula an der Rämistrasse 101 in Zürich zu diesem aktuellen Thema diskutiert. Dabei treten künstlerische und wissenschaftliche Positionen in einen Dialog und beleuchten die alpinen Gletscher aus verschiedenen Blickwinkeln. Was vereint künstlerische Fotografie mit glaziologischer Messung? Mit welchen Mitteln lässt sich auf den Schwund der Eismassen aufmerksam machen? Und was bring es überhaupt, davon zu wissen? Klangkünstlerinnen, Filmregisseure und Geografen sprechen über historische und zeitgenössische Darstellungsformen des Gletschers in Bild und Ton.

 

Programm

13.00 Uhr Einführung von Christophe Girot
13.10 Uhr Georg Aerni (Fotograf)
13.30 Uhr Heinz Zumbühl (Geograf und Kunsthistoriker)
13.50 Uhr Jan Eric Mack (Filmregisseur)
14.10 Uhr Barbara Piatti (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin)
14.30 Uhr Olga Kokcharova, (Musiker und Klangkünstlerin, Performance)
14.50 Uhr Dialog 1

15.10 Uhr: Pause

15.30 Uhr Samuel Nussbaumer (Glaziologe und Geograf)
15.50 Uhr Daniel Schwartz (Fotograf)
16.10 Uhr Kalle Laar (Klang- und Performancekünstler)
16.30 Uhr Esther Vonplon (Fotografien)
16.50 Uhr Linda Schädler (Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich)
17.10 Uhr Dialog 2
17.30 Uhr Abschliessende Worte
18.00 Uhr Apéro in der Ausstellung

 

Die Ausstellung Melting Landscapes wird  vom 14. bis zum 18. Mai 2018 und ist in der Haupthalle der ETH Zürich an der Rämistrasse 101 gezeigt. Für das Kolloquium am 16. Mai (Semper-Aula HG G 60, Rämistrasse 101, Zürich) melden Sie sich bitte bis zum 7. Mai bei Claudia Gebert an: gebert@nsl.ethz.ch.

 

> Am 1. Dezember 2018 erscheint archithese 4.2018, Land Art | Erdarchitektur. Darin untersuchen wir unter anderem ausgewählte Objekte, die eingegraben oder patiniert sind, oder geologische Formationen imitieren. Stay tuned! 

> Der Künstler Michael Najjar reist für seine Arbeit imaginär zu unberührten, von Gletschern und Vulkanen geformten «Urlandschaften». 

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