Wir wagen den Blick ausserhalb von dem, was herkömmlich als Architektur verstanden wird. Wir schauen auf die Fotografien von Daniela Keiser, die noch bis zum 26. Juni 2022 in der von Linda Schädler kuratierten Ausstellung Blue Links. Cyanotypes. Daniela Keiser in der Grafischen Sammlung der ETH Zürich betrachtet werden können.
Am Fuße des Aachener Kronenbergs befindet sich die 1964 fertiggestellte Kirche St. Hubertus – ein architektonisches Kleinod, für dessen Entwurf der Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm verantwortlich zeichnet. Einst lebendige Viertelkirche, wird das im Aachener Volksmund bisweilen als „Backenzahn“ bezeichnete Gebäude heute nur noch selten genutzt. Dieser Vorstadtikone hat der Lehrstuhl für Architekturgeschichte der RWTH Aachen zwei ganze Semester in Form eines kombinatorischen Entwurfs- sowie Lehrforschungs- bzw. Ausstellungsprojekts gewidmet. Am 25. Juni 2022 um 15 Uhr öffnet der Lehrstuhl gemeinsam mit der Kirchengemeinde Tür und Tor der Kirche – eine einzigartige Gelegenheit die Architektur von Gottfried Böhm in einem zeitgenössischen Kontext zu begreifen.
Die gebaute Umgebung des Menschen unterliegt seit jeher kontinuierlicher Wandlung. Werden Funktionen obsolet, so stehen auch die damit verbundenen Bauten zur Disposition. Ob sie abgerissen werden oder erhalten bleiben, ist jeweils Resultat einer Kosten-Nutzen-Rechnung.
Die Umnutzung alter Bausubstanz schafft Identität, gilt als relevanter Faktor für klimagerechtes Bauenund mit der richtigen Strategie von Mieter*innensuche und Eingriffstiefe ist sie ausserdem rentabel für die Bauherrschaft. Das zeigt sich anhand zweier Projekte des Baubüros in situ.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau vieler europäischer Städte dem Leitbild der autogerechten Stadt. Welche Transformationspotenziale bieten Relikte aus dieser Zeit für einen gegenwärtig angestrebten, lebenswerten und nachhaltigen Stadtraum?
Vormals Aushängeschilder und Orte mit hoher Anziehungskraft geraten Immobilien in den Zentren zunehmend unter Druck. Leerstehende Flächen und Gebäude – bislang Kennzeichen für schrumpfende, nicht nachgefragte Orte – machen sich nun auch in attraktiven und florierenden Städten breit. Dies bietet jedoch auch einmalige Chancen.
Warenhäuser prägen unsere Städte. Grossstrukturen des Shoppings definieren die Zentren. Doch spätestens seit den letzten Monaten der Pandemie ist klar: Das Einkaufen verändert sich. Vor welche Herausforderungen stellt eine Revitalisierung dieser Strukturen und welche Potenziale sind geborgen?
Eine Vorausschau auf die Leerstände von Morgen wird in Anbetracht des Klimawandels zunehmend essenziell. Auf welchen Regeln beruht das Phänomen der Obsoleszenz in der Architektur, gibt es systemische Zusammenhänge und was bedeutet das für die aktuelle Situation?
Thayngen, den meisten als Grenzübergangsort Richtung Deutschland bekannt. Seit jüngstem steht hier das Erstlingswerk des jungen Basler Büros Braun/Weder – ein bemerkenswertes Einfamilienhaus.
Manuel Herz build a new maternity and pediatric ward for the campus of Tambacounda Hospital in Senegal, winding its way for 125 meters in a serpentine curve. The two-story structure is a surprisingly subtle addition to the 1970s hospital complex, formulating new in-door and out-door spaces for patients and their visitors.
Das Museum im Bellpark in Kriens zeigt noch bis zum 8. Mai die von Gerold Kunz und Hilar Stadler kuratierte Ausstellung Some Fragments des in Basel gegründeten und gegenwärtig in Miami ansässigen Architekturbüros Sauter von Moos.
Gestern Abend war es soweit: Nachträglich feierten wir das 50-jährige Jubiläum der archithese und nahmen den Jahrestag der Sprengung von «Pruitt Igoe» am 21. April 1972 als Anlass, darüber zu sinnieren, warum das Neue die Zerstörung des Alten voraussetzt.
Das Quartier Seebach am Zürichsee zählt zu einem der hochkarätigsten Stadtviertel in Zürich. Knapkiewicz & Fickert ist es dennoch gelungen, hochwertigen und zugleich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Lisbeth Sachs war in den Sechzigern die zweite Architektin der Schweiz, die sich mit ihrer Arbeit selbstständig machte. Ihr erstes realisiertes Gebäude steht in Baden. Das Kurtheater wurde nun durch die Architekt*innen Elisabeth & Martin Boesch feinfühlig modernisiert und erweitert.
Zu wenig öffentliche Freiräume, kein Garten oder Balkon und das anonyme Leben in der Stadt: Gerade während der Pandemie suchen immer mehr Menschen nach einer Alternative. Lichtensteig, ein unauffälliges Städtchen im Kanton St. Gallen, entwickelt sich zu einem Pilgerort Kunstschaffender und Musikbegeisterter und wurde zu einem Experimentierfeld junger Züricher*innen.
In Universitäten gepredigt, in Zürich Leutschenbach in Beton gegossen: Das Konzept der Nutzungsdurchmischung. Mit dem Grossprojekt WolkenWerk im dynamischen Leutschenbach geben die Projektbeteiligten Antwort auf den Ruf nach zusätzlichem Wohnraum, Vielfalt und Durchmischung.
Die kommentierte Anthologie Relational Theories of Urban Form der beiden ETH-Dozenten Daniel Kiss und Simon Kretz erschien 2021 als ein umfassendes Werk, welches alte und neue Schriften zum Thema Städtebau gegenübergestellt. Die zwischen 1960 und 2010 entstandenen Texte beschäftigen sich mit Wechselbeziehungen zwischen gebauter Materie und einem sozialen, menschlichen, oder kognitiven Kontext. Die Herausgeber bieten gleichzeitig einen umfassenden Überblick wie auch gezielte urbane Beispiele. Eine Rezension der Redaktion finden Sie hier.
Damals bedeutende römische Stadt, heute wichtiger Bewahrungsort der menschlichen Geschichte: Augusta Raurica. In peripherer Lage zur alten Römerstadt plante Karamuk Kuo nun ein Sammlungszentrum für die Ausgrabungsstücke und Arbeitenden.
Christian Kerez hat den Direktauftrag für den Pavillon des Königreichs Bahrain auf der Weltausstellung in Dubai erhalten. Dass sein im besten Sinne radikales Konzept auch umgesetzt werden konnte, ist der Offenheit der Auftraggeber*innen zu verdanken.
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