Weniger Handel, mehr Stadt!
Innenstädte waren schon immer und in besonders ausgeprägter Weise von Wandel und Veränderung geprägt, sowohl hinsichtlich der Nutzungen als auch der baulichen Strukturen. Aktuell nimmt dieser Wandel jedoch drängende Formen an: Leerstände und Trading-Down- sowie funktionale Verfallsprozesse sind vielerorts zu beobachten.
Wenn die Transformation der Innenstädte hin zu einer neuen Multifunktionalität gelingen soll, muss der Funktionswandel zukünftig durch die Kommune aktiver gestaltet und stärker gesteuert werden. Insbesondere bei Städten, die sich in einer schwierigen Marktlage befinden, wird es oftmals erforderlich sein, dass die Kommune in der Form einer Zwischenerwerberin als marktgestaltende Kraft auftritt – beispielsweise in Form einer städtischen Entwicklungsgesellschaft. Finanziell handlungsfähige städtische Gesellschaften oder Projektentwickler*innen, die Anwendung des «Besonderen Städtebaurechts» oder auch Kooperationen mit privatwirtschaftlichen Akteur*innen sind dabei wichtige Instrumente. Bei Kommunen mit nachfragestarken Immobilienmärkten ist vor allem darauf zu achten, dass die Zentren ihrem Integrationsauftrag nachkommen können und ein ausgewogenes Angebot für verschiedene Zielgruppen (Besucher*innen und Bewohner*innen) erhalten oder aufbauen. Die Städtebauförderung muss diesen funktionalen Umbau von Gebäuden aktiv und möglichst unbürokratisch unterstützen, fordern Holger Pump-Uhlmann und Rolf Junker in ihrem Beitrag für das aktuelle Heft Anders nutzen.
> Die aktuelle archithese findet ihr in unserem Web-Shop.