Wakkerpreis an Riom
Die Origen Festival Cultural aus Riom gewinnt den Wakkerpreis 2018. Damit ehrt der Schweizer Heimatschutz erstmals eine Kulturstiftung für die sanfte und kreative Weiternutzung des historischen Baubestands.
Text: Cyrill Schmidiger – 10.1.2018
Bilder: Benjamin Hofer
Grosse Anerkennung
Mit dem Wakkerpreis werden seit 1972 Gemeinden ausgezeichnet, die sich um eine qualitätsvolle Entwicklung ihres Ortes bemühen. Nun wird mit der Bündner Kulturstiftung Origen erstmals eine private Organisation prämiert – passend zum Europäischen Kulturerbejahr 2018. Der Heimatschutz lobt, wie Origen die alpine Randregion neu belebt und dessen grosses Potenzial intelligent nutzt.
Neue Perspektiven
Das Musik- und Theaterfestival findet seit 2006 jährlich in Riom statt. Nach Jahren der Abwanderung hat es den Ort mit seinen 200 Einwohnern revitalisiert. Zuerst wurde die Burgruine am Dorfrand in einen Theaterraum transformiert, später eine voluminöse Scheune in eine beheizbare Spielstätte namens Clavadeira umgewandelt. Mit dem Turm auf dem Julierpass eröffnete Origen im Sommer 2017 zudem einen Kulturraum ausserhalb von Riom. Intendant Giovanni Netzer plant noch mehr: Das leerstehende Gemeindehaus in Riom soll ein Festivalzentrum werden und in einem leeren Stall plant er eine Werkstatt für die Produktion der aufwändigen Kostüme. Neun Festival-Mitarbeitende wohnen übrigens ganzjährig im Bergdorf. Während der Spielzeiten kommen 40 Praktikanten und Künstlerinnen dazu, die bis zu einem halben Jahr dort leben.
> Manuel Pestalozzi hat den Zentralbau des Origen auf dem Julier bereits im Sommer besucht.