Die Zukunft nach Ronchamp
In Zusammenarbeit mit dem gta der ETH Zürich zeigt das Schweizerische Architekturmuseum in Basel vom 21. Mai bis zum 25. September ihre Sommerausstellung «André M. Studer. Vom Mass der Dinge». Gestern öffnete sie ihre Tore für das Publikum.
Text: Anna Valentiny – 21.05.2016
Der Architekt
Anschliessend an die Ausstellung «Spatial Positions 11. This was Tomorrow: Reinventing Architecture 1953-1978» folgt im S AM ein Überblick über das Oeuvre des 2007 verstorbenen André M. Studer. Der 1927 in Versailles geborenen Architekten und Schriftstellers studierte an der ETH Zürich und absolvierte 1948 ein mehrmonatiges Praktikum bei Le Corbusier.
Er nahm innerhalb der Schweizer Architektur nach dem Zweiten Weltkrieg eine interessante Sonderposition ein. In seiner ausdrucksstarken, häufig organische Formensprache, basierend auf harmonikalen Proportionstheorien entwickelte Studer seine eigene Auffassung einer ganzheitlichen Architektur.
Das gebaute Werk
Studer realisierte ab der Mitte der 1950er Jahre mehrere bedeutende Sakralbauten sowie rund 30 Wohnhäuser, für die er meist auch die Interieurs und Möbel entwarf.
Daneben entstanden zahlreiche Wettbewerbsbeiträge und Projekte für futuristisch anmutende Feriensiedlungen, grosse Wohnkomplexe und ganze Quartiere. Als Individualist wahrte er Distanz zu den tonangebenden Architektennetzwerken, einer breiteren Öffentlichkeit blieb er vergleichsweise unbekannt. Ende der 1980er-Jahre zog er sich aus dem Architekturgeschehen zurück und verschrieb sich der Spiritualität.