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Unbuilding Walls

Deutschlands Beitrag zur 16. Architekturbiennale von Venedig 

Vor 28 Jahren fiel die Mauer zwischen BRD und DDR. Nun befasst sich Unbuilding Walls, der deutsche Beitrag zur 16. Architekturbiennale 2018, mit Grenzen und deren Auswirkungen auf Leben und Raum. Die Politikerin Marianne Birthler (Bündnis 90/Die Grünen) und die Architekten des Büros Graft, Wolfram Putz, Lars Krückeberg und Thomas Willemeit, werden den Beitrag gemeinsam gestalten. An einer Presskonferenz am 5. Februar 2018 in Berlin präsentierten sie ihre Pläne der Öffentlichkeit.

 

Text: Elias Baumgarten – 13.2.2018

 

Der deutsche Beitrag zur 16. Architekturbiennale in Venedig setzt sich mit Grenzmauern auseinander. Er soll dabei mehr leisten, als eine blosse historische Analyse. Vielmehr ist es das Ziel der Kuratoren, einerseits nach Heilungsprozessen durch architektonische Eingriffe zu fragen und andererseits einen Bogen zu aktuellen politischen Debatten zu spannen. Deshalb wird sich die Schau in zwei Teile gliedern. Einer befasst sich mit der deutschen Mauer-Erfahrung, der andere mit heutigen Grenzanlagen aus aller Welt.

 

Die deutsche Mauer-Erfahrung
«Welche Auswirkungen haben Grenzen?», fragen die Kuratoren von Unbuilding Walls, «wie lebt man mit Mauern?» Sie suchen nach räumlichen Heilungsprozessen, vorangetrieben durch architektonische Interventionen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Überresten der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Gezeigt werden sollen Projekte, die den Raum der Zonengrenze bespielen: OMAs Entwurf eines neuen Hauptquartiers des Verlagshauses Axel Springer in Berlin zum Beispiel, die Idee eines Museums, das dereinst die Brache am Checkpoint Charlie füllen soll, einen Veloweg, der sich entlang des Eisernen Vorhangs durch Europa schlängelt, sowie die Aufnahme der Überreste von Dörfern entlang der ehemaligen Grenze zwischen BRD und DDR, die vom SED-Regime abgerissen wurden. 

 

Aktuelle Debatten adressieren
Neben der ehemaligen innerdeutschen Grenze wird ein zweiter Schwerpunkt auf aktuellen Grenzmauern liegen, etwa zwischen den USA und Mexiko oder auf der koreanischen Halbinsel. Journalisten wurden losgeschickt, Bestandsaufnahmen anzufertigen, die im deutschen Pavillon gezeigt werden sollen. Die Kuratoren möchten sich damit in aktuelle politische Diskurse um Nation, Abgrenzung und Protektionismus einmischen. Sie wollen die Auswirkungen von als problematisch empfundenen Ansichten und Haltungen aufzeigen.

 

> Lesen Sie einen Essay von William Walters zu (ehemaligen) Grenzen im Schengenraum.

> Die Kuratoren des Deutschen Pavillons auf der Architekturbiennale von Venedig 2018 sprachen mit archithese über ihr Konzept.

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