Umbrüche
archithese wird 50!
Seit 1971 begleitet archithese kritisch das Schweizer und internationale Baugeschehen, reagiert auf Debatten, stösst Debatten an und schlägt immer wieder Brücken zu benachbarten oder auch entlegeneren Disziplinen der Architektur. Im Jubiläumsheft zum Thema Umbrüche widmen wir uns Architekturdebatten, welche die letzten 50 Jahre geprägt haben.
Text: Redaktion – 1.9.2021
Anlässlich des Jubiläums blicken wir nicht zurück auf die Zeitschrift selbst, sondern auf Diskurse. Solche, die die Debatten der Schweiz geprägt und verändert haben – und andere, die eher international zu verorten sind. Sind wir ehrlich, so gibt es keine nationalen Alleingänge, und auch das, was spezifisch helvetisch wirkt, ist mit der globalisierten Welt verbunden. Sowie umgekehrt die internationalen Debatten ihren Niederschlag in der Schweiz finden.
Die Auswahl der Themen ist nicht ganz bewusst von den Interessen der Personen geleitet, die hinter archithesestehen. Manche aktuellen Themen, ob Queer oder Koexistenz, haben wir schon in den jüngsten Heften behandelt. Sie also nicht noch einmal zu thematisieren, ist der Ökonomie der Mittel geschuldet. Andere Fragen sind durch Buch- oder Zeitschriftenpublikationen unserer Schweizer Mitbewerber*innen grundsätzlich beantwortet worden – mithin so, dass auch unsererseits nichts hinzuzufügen ist.
Ausgangspunkt von jedem der elf Beiträge bildet ein ikonisches Bild. Wir haben die Autor*innen gebeten, von dem jeweiligen Bild ausgehend ein Diskursthema zu erschliessen und aus heutiger Sicht zu kommentieren. Das erste Bild zeigt die Performance Restless Sphere in Basel – Coop Himmelblau rollten 1971 in einer pneumatischen Kugel durch die Stadt. Das letzte die Brandruine des Grenfell Towers 2017 in London. Das Heft beginnt mit dem spielerisch-künstlerischen Aufbruch, den utopischen Hoffnungen nach 1968, es endet mit der harten Realität vernachlässigter Immobilien in den Städten.