Some Fragments
Das Museum im Bellpark in Kriens zeigt noch bis zum 8. Mai die von Gerold Kunz und Hilar Stadler kuratierte Ausstellung Some Fragments des in Basel gegründeten und gegenwärtig in Miami ansässigen Architekturbüros Sauter von Moos.
Text: Nele Rickmann, 29. April 2022
Die historische Villa des Museums bietet den passenden Hintergrund für das eigens von Charlotte von Moos und Florian Sauter gesetzte Statement: «We like places of authenticity.»1 Auch in der Ausstellung wird dies deutlich: Die Arbeit am Bestand ist wiederkehrendes Thema, der referenzielle Blick Teil eigener Werke. Thematisiert wird das Fragmentarische – das, was uns zum Denken anregt und das, was wir letztlich Handeln nennen. Wie in einer Wunderkammer vereinen sich auf drei Etagen und unter sechs frei gewählten Begriffen – presence, surrealism, archaism, freedom, loss und space-time – Reflektionen und vage Einblicke in eigene Arbeiten; vom ersten umgesetzten Bau House with a Tree (2012/2013) über den Beitrag Sonsbeek Ready Make für die Chicago Architecture Biennale (2017) bis hin zu dem aktuellen Projekt Coconut Grove Park No. 1 in Miami (2021). Es geht um das Neu-Ordnen von Dingen, das eine Wiederholung nicht ausschliesst. So tauchen Projekte mehrfach auf, immer aber in einem anderen Blickwinkel. Das Zusammenspiel von technischen Zeichnungen, Fotografien, Collagen, Modellen und Filmaufnahmen bildet dennoch ein passendes Gesamtgefüge und ist spannend wie auch inspirierend zugleich. Die Arbeiten zeigen ein individuelles und ausgewähltes Verständnis von Raum-Wirken wie auch Raum-Sein und thematisieren damit unsere Wahrnehmung gebauter Welten. Die Unschärfe, die Sauter von Moos bewusst wählen, stellt sich dem Dogmatischen entgegen: Some Fragments funktioniert dem Namen getreu durch das Bruchstückhafte, das auch den Besuchenden wiederum Raum für eigene Interpretationen lässt.
1 siehe sautervonmoos.com