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Prix Meret Oppenheim vergeben

Die Zürcher Architekten Marcel Meili und Markus Peter sind Preisträger des neunzehnten Prix Meret Oppenheim. Das Bundesamt für Kultur vergibt die Auszeichnung an Persönlichkeiten, deren international beachtete Arbeit für die Aktualität und Relevanz der Schweizerischen Kunst und Architekturpraxis steht. Ebenfalls geehrt werden der Journalist und Kunstkritiker Samuel Schellenberg sowie die Künstlerin Shirana Shahbazi.

 

Text: Julian Bruns – 14.3.2019

 

«Mehr als die Summe seiner Teile»
Die siebenköpfige Eidgenössische Kunstkommission unter der Leitung des Präsidenten Carmine Giovanni, dem Direktor der Kunsthalle St. Gallen, würdigt die beiden für ihre «beispielhafte Praxis» und «ihre kühne, rastlose, gleichzeitig bescheidene und doch richtungsweisende Art, die sie dem Zusammenspiel von Form, Raum, Struktur und Konstruktion widmen». Diese entstünde durch die Komplementarität der beiden Büropartner, die bereits seit 1987 zusammenarbeiten. Ihr Werk zeichne sich durch ein pragmatisches Verständnis aus, das von einem grossen Sinn für Details, technischen und technologischen Innovationen, die sie für jedes Projekt individuell entwickeln, sowie sorgfältigen Abklärungen der spezifischen Nutzung zeugt. Die Jury würdigt die zahlreichen Masterpläne und städtebaulichen Forschungsprojekte und spricht von einem «perfekten Gleichgewicht zwischen kreativem Genie und konstruktiver Intelligenz».

 

Dreissig Jahre, drei Büros
Marcel Meili, geboren 1953, studierte Architektur an der ETH Zürich. Von 1999 bis Anfang 2019 war er dort als Dozent und Professor tätig. Er bildete mit Roger Diener, Jacques Herzog und Pierre de Meuron das ETH Studio Basel, das mit der dreiteiligen Publikation Die Schweiz, ein städtebauliches Porträt (2005) grosse Aufmerksamkeit erregte. Zusammen mit dem Soziologen und Geografen Christian Schmid teilten sie die Schweiz in neue Raumtypen ein, etwa in «Metropolitanregionen» oder «Alpine Brachen». Sie definierten Strukturen mit eindeutigem Entwicklungspotenzial, die zukünftig gefördert werden sollten, und solchen, denen dieses fehle.
Markus Peter, geboren 1957, schloss eine Lehre als Tiefbauzeichner ab und studierte zunächst als Gasthörer Philosophie in Berlin. Anschliessend erlangte er sein Diplom für Architektur an der Technischen Hochschule Winterthur. Seit 2002 ist er ordentlicher Professor an der ETHZ.
Ihr Büro in Zürich ist in zwei Einzelfirmen unterteilt, um unterschiedlichen beruflichen Bedürfnissen der beiden Firmengründer in gerecht zu werden, wie es auf ihrer Webseite heisst. Seit 2007 gibt es einen ebenfalls eigenständigen Ableger in München. 

 

In der Ausstellung Swiss Art Awards in der Messe Basel werden vom 11. bis 16. Juni 2019 Filmportraits der Preisträgerin und der Preisträger zu sehen sein. 

 

> In archithese 1.2019 Swiss Performance wird das neuste Werk von Meili, Peter Architekten, der Firmensitz für den Schokoladenhersteller Max Felchlin zum ersten Mal gezeigt.

> 2018 ging der Prix Meret Oppenheim an den Tessiner Architekten Luigi Snozzi.

> Der langjährige archithese-Chefredaktor Martin Steinmann wurde 2016 vom Bundesamt für Kultur ausgezeichnet.

> In archithese 1.2016 Swiss Performance 16 schreibt Ursula Baus eine ausführliche Kritik zum Sprengel Museum in Hannover von Marcel Meili und Markus Peter.

> Marcel Meili hat für archithese 6.2010 Zufall einen Glossar zur Wahrnehmung des Zufalls verfasst.

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