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Monadnock, Aussichtsturm, Nieuw-Bergen, 2015

Postmoderne - Call for Papers

Es ist Zeit für eine Neubewertung der Postmoderne! Diverse Ausstellungen, Publikationen und Podien machen deutlich, dass ein umfassendes Interesse aufkeimt, die späten 1970er und 1980er Jahre zu reflektieren und – im besten Fall – neu zu werten. archithese setzt mit dem September-Heft 2016 und einer grossen Konferenz im Herbst das Thema nach oben auf die Agenda.

 


Text: Jørg Himmelreich – 16.3.2016

Verschobene Wahrnehmungen
Kann die Rückschau mehr werden, als eine architektur- und kunsthistorischen Fleissübung? Im Architekturdiskurs gilt den meisten diese «Epoche» schliesslich als abgeschlossen. archithese widerspricht und wagt die These: Wir sind – kulturell und architektonisch noch mitten drin in der Postmoderne! Das wird schnell deutlich, wenn man den Stand der Diskurse innerhalb von Philosophie, Gesellschaftswissenschaft und Künsten untersucht. Doch dort ist sie nicht unangefochten und es mehren sich Stimmen, dass sie überwunden werden müsse.

 

Erstarrungszustände im Architekturdiskurs lösen
Bezogen auf Architektur werden die mit ihr assoziierten Bauten im Rückblick vor allem wegen dem eklektischen Zitieren historischer Formen als bizarr und willkürlich wahrgenommen, gepaart mit dem häufigen Vorwurf, das dies unmittelbar in die Sackgasse der iconic architecture geführt habe. Doch der Architekturdiskurs der Postmoderne hat weit mehr als eine Diskussion um signs und symbols etabliert, sondern auch die Bedeutung von Vielseitigkeit, Komplexität und Widersprüchlichkeit in Architektur und Stadt etabliert und neue Zugänge zum Realismus geöffnet, die bis heute in den Herangehensweisen unzähliger Entwurfsstudios und Büros fortwirken. Weil sich die Postmoderne den grossen Erzählungen verweigerte und jedes Individuum gleich wichtig nahm, hat sie zudem eine wesentliche Grundlage zur Idee von partizipativer Planung geliefert – ein Diskurs, der derzeit aktueller den je erscheint.

 

(Nach-) Wirkungen auf die Arbeiten zeitgenössischer Architekten
archithese möchte die eingefrorene Debatte über die Postmoderne zum schmelzen und fliessen bringen. Dazu wird die Redaktion einen Versuchsaufbau wagen, der sich dem Thema über andere Disziplinen, etwa Film, Theaters, Künste, Literatur und Politik nähert – Gattungen, in denen sich die Postmoderne über die Jahrzehnte gediehen ist und sich weiterentwickelt hat. Um letztlich dann wieder aufzuzeigen, wie der Diskurs bis heute eine grosse Zahl von Arbeiten zeitgenössischer Architekturbüros prägt.

 

Wir freuen uns auf  Textvorschläge für das Heft, ebenso wie über Ideen für die inhaltliche Ausgestaltung der Konferenz, die derzeit provisorisch für den 27. Oktober angesetzt ist. Die archithese zur Postmoderne erscheint am 1. September 2016. Abstracts können bis zum 25. März an redaktion@archithese.ch gesendet werden.

 

Unsere Empfehlung

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