Manege frei
Licht an, Licht aus – auf dem ehemaligen Areal des Familienunternehmens Feller, das hier vor Jahren die Produktion des vielerorts gebrauchten Feller-Schalters aufbaute, ist nun eine in vielerlei Hinsicht aussergewöhnliche Wohnsiedlung entstanden.
Trift Kuppe heisst die kleine Pioniersiedlung mit 30 Wohnungen in lediglich fünf Häusern.
Hierfür entwarfen die Architekt*innen von Esch Sintzel nicht nur die Architekturen, sondern formulierten in gemeinsamen Besprechungen und Werkstattgesprächen auch die Bebauungsdichte, so war es der Wunsch der privaten Bauherrschaft trift AG. Von Beginn an war klar, dass dem Pionierprojekt weitere Bebauungen nachfolgen sollen, dafür diskutierte man gemeinsam mit den Architekt*innen der weiteren Teilgebiete projektübergreifende Themen, wie einzelne Gemeinschaftseinrichtungen oder die Frage nach der sozialen Durchmischung der Bewohnerschaft. Ziel war es, eine dauerhafte, nachhaltige Lebensweise zu fördern und somit das Land langfristig der Spekulation zu entziehen.
Überraschend ist der strikte Verzicht auf persönliche PKWs trotz peripherer Lage. Es wird auf Alternativen wie Carsharing oder E-Velo-Verleih gesetzt.. Im besonderen Masse als bemerkenswert, ja geradezu als provozierend beschreibt die Autorin Lucia Gratz in der aktuellen Swiss Performance jedoch die Formation der Gebäude: Die fünf Häuser der Siedlung wenden sich nämlich nicht wie zu erwarten und wie ringsherum üblich dem Zürichsee zu, sondern sind zu einer gemeinschaftlichen Mitte, einer «Manege des Alltaggeschehens» ausgerichtet.
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