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Lieblingsmotive

 

Das Architekturzentrum Wien (Az W) hat aus der grossen Anzahl Zusendungen zum Foto-Contest «I love Architecture» zehn Platzierte ausgewählt, die nun in der Donaumetropole gezeigt werden. Durchsetzen konnte sich am Ende John Fraser mit seinem kontrastreichen Lieblingsmotiv «Birmingham», das jede Meng Deutungsspielraum offen lässt und vom Betrachter eine eigene Lesung einfordert.

 

Text: Elias Baumgarten – 18.10.2016

Neue Perspektiven
«I love Architecture» – unter diesem Motto lud das Az W zum grossen Wettbewerb für Architekturfotografie ein. Und 252 Fotoliebhaber und Profis folgten dem Ruf und reichten ihre Lieblingsmotive ein. Aus den überaus unterschiedlichen Blicken auf die gebaute Umwelt kürte die Jury John Fraser zum Sieger: Sein Bild gewinnt seinen Reiz aus dem Kontrast zwischen viktorianischer Architektur im Vordergrund den ausschnittsweise erkennbaren, gekrümmten Formen eines modernen Einkaufszentrums im Hintergrund. Laut den Juroren veranschaulicht es so den Wandel von einer Industrie- zu Dienstleistungsstadt und lässt zugleich jede Menge Raum für andere Interpretationen.

Im Az W werden nun Frasers Foto sowie neun weitere Arbeiten gezeigt – die Top Ten des Wettbewerbs. Den Publikumspreis sicherte sich indes die Fotografin Pia Odorizzi. Ihr Bild erzielte im Abstimmungszeitraum zwischen dem 10. September und dem 10. Oktober 245 Facebook-Likes und stach damit die Konkurrenz aus. Es wird nun für zwei Tage auf über 2 000 Infoscreens in der ganzen Alpenrepublik gezeigt.

 

Architekturfotografie als Kunstform?
Indes fragen auch die archithese-Redaktion was Architekturfotografie im Zeitalter des Internets und seiner ungeheuren Bilderflut zu leisten vermag? Liegt ihre Zukunft im eigenständigen künstlerischen Statement statt der streng kuratierten Auftragsarbeit für Büros? Schon mit der heurigen Swiss Performance 16 verfolgten wir das Ziel dieser Entwicklung Vorschub zu leisten und haben die Zusammenarbeit mit der Zürcher Berufsschule für Gestaltung gesucht. Und nun ist für 2017er-Ausgabe unseres Best-of der Schweizer Architektur eine Kooperation mit Studierenden aus Tobias Woottons Fotoklasse an der ETH Zürich aufgegleist – gerade entstehen die ersten Aufnahmen. «I love Architecture» teilt diese Stossrichtung und zeigt das Potenzial einer eigenständigen Architekturfotografie als Kunstform. Doch könnte bei dieser Öffnung das Volumen noch weiter aufgedreht werden.

Unsere Empfehlung

archithese 1.2016

Swiss Performance 2016


Unsere Empfehlung

archithese 4.1994

Architekturfotografie