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Kraft der Materie

Muss ein Bürohaus aussehen wie ein typisches Bürohaus? Generisch, beliebig, banal? Es muss nicht, wie das Basler Projekt von Valerio Olgiati beweist. Mit seiner starken Körperhaftigkeit, materialisiert aus erdhaft pigmentiertem Beton, zeigt es paradigmatisch, was der Architekt von einem Gebäude fordert: Präsenz unter rein physischen Gesichtspunkten.

Text: Hubertus Adam – 3.3.2021
Bild © press image

Die Kraft der Materie ist ein wichtiges Thema in allen Bauten Olgiatis, und diese wird nicht zuletzt durch die rotbraune Färbung des Betons verstärkt. Sie verbindet das Gebäude mit dem Boden, der irdischen prima materia. Der alchimistische Prozess der Umwandlung dieses Urstoffs in Architektur ist in Olgiatis Projekten stets spürbar; er handelt wie ein Demiurg, der den Formgesetzen auf den Grund geht und mit ihnen neue Welten schafft. Die Form ist dabei kein Selbstzweck; sie ergibt sich – wie die Positionierung der Stützen an den Fassaden oder die Ausbildung der gebäudehohen Wandpfeiler im Atrium beweisen – aus der inhärenten Tragwerkslogik. Man könnte in diesem Sinne von einer nichtintentionalen Expressivität sprechen.

 

>Banken, Versicherungen und Pensionskassen investieren im Zeitalter niedriger Zinsen in Immobilen. Wie das Architektur und Städte verändert, davon berichte archithese 4.2014 Empire State of Real Estate.

> Von seinen Erfahrungen mit Entwicklern, Politikern und Oligarchen berichtete auch Reiner de Graaf von OMA.

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