In den Bestand investieren
Stefan Höglmaier ist Gründer und Geschäftsführer des Immobilienentwicklers Euroboden. Im Gespräch mit Hubertus Adam erklärt er, wie er die durch die Pandemie verstärkt zutage tretenden lebens- und arbeitsweltlichen Veränderungen sieht, was für ihn architektonische Qualität bedeutet und warum er sich als Entwickler immer wieder mit Bestandsgebäuden auseinandersetzt.
«Wenn man Bestand hat und es eben baulich Sinn ergibt und intelligent ist, diesen weiter zu nutzen, dann ist das absolut angezeigt, unabhängig von der Frage des Denkmalschutzes. Es bedarf nicht immer des Siegels des Denkmalschutzes, dass ein Gebäude Identität besitzt. Ich denke an ein Projekt, das wir gerade mit dem Architekten Alexander Tochtermann entwickeln. Es handelt sich um eine alte Zaunfabrik im Umland von München. Üblicherweise wird so etwas plattgemacht und durch ein typisches Neubaugebiet ersetzt. Aber der Bestand ist faszinierend, auch wenn er nicht geschützt ist. Ausser den Leuten, die dort gearbeitet haben, ist früher niemand hineingekommen, und auch die Anwohnerschaft war überrascht, als das Gelände zugänglich wurde. So findet sich dort auch eine grosse hohe Halle, die man so jetzt im Neubaugebiet nicht mehr bauen würde. Aber sie hat Potenzial – Flächen für Sport oder Werkstätten könnten hier entstehen. Es lassen sich Nutzungen finden, die man oft vermisst, weil es eben nicht sinnvoll ist, solche Räume neu zu bauen. Sind sie aber nun schon mal da, dann muss man die Chance nutzen, denn sie stellen auch aus ökonomischen Gründen eine Aufwertung dar.»
Das ganze Interview ist im aktuellen Heft Anders nutzen zu lesen.
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