99¢
Im 99¢ Space-Projekt geht agps architecture der Frage nach, wie in wärmeren Regionen der westlichen Welt preis- und lebenswerter Wohnraum entstehen kann. Zu sehen ist die Ausstellung des Büros um Marc Angélil, Sarah Graham und Manuel Scholl bis zum 16. Dezember 2017 in der Architektur Galerie Berlin.
Text: Cyrill Schmidiger & Ulrich Müller – 30.10.2017
Fotos: Sarah Graham
agps architecture mit Büros in Los Angeles und Zürich bearbeitet Projekte aus der Stadtplanung ebenso wie Infrastrukturprojekte, Landschaftsarchitektur und Architektur. Die Ausstellung ist Teil der andauernden Forschung zur Schnittstelle zwischen Architektur und Alltag. Mit der Ausstellung in Berlin fragen sie: Wie viel können, sollen und wollen wir für ein Zuhause bezahlen? Das 99¢ Space-Projekt ist ein modellhafter Versuch, preiswerten Raum zu schaffen und herauszufinden, wie wenig Budget für lebenswerten Raum in der wärmeren Regionen der westlichen Welt benötigt wird. Dafür wurde ein vorgefertigter Pferdestall im ländlichen Kalifornien mit einfachsten Mitteln in einen Wohn- und Arbeitsraum verwandelt. Die Materialien dafür stammen aus Landwirtschaftskatalogen und von Industrieausrüstern aus der Region. Ein Vorhang aus handelsüblicher Wärmefolie schliesst die Schaufensterfront und ist zugleich die Referenz an die typischen 99¢-Materialien. Das Gebäude ist Teil der fast autarken Refugio Road Ranch, die viele Jahre verlassen war und daher eine heruntergekommene Architektur hinterliess. So bauten apgs architecture die Farm wieder auf, indem sie die verlotterten Bauten renovierten und teils umfunktionierten. Auch hier wurde mit günstigen Materialien und minimalen Mitteln gearbeitet.
Für die Ausstellung in der Architektur Galerie Berlin hat die in Los Angeles arbeitende Medienkünstlerin Jenny Rodenhouse eine Videoinstallation entwickelt, die den 99¢ Space in seiner alltäglichen Nutzung portraitiert.
Die Ausstellung agps architecture. 99¢ Space wird am 2. November 2017 um 19 Uhr in der Architektur Galerie Berlin eröffnet. Sie dauert bis zum 16. Dezember 2017. Am 23. November findet um 19 Uhr eine Diskussion mit Andreas Ruby, Sarah Graham, Marc Angélil, Jenny Rodenhouse, Karin Sander und Arno Brandlhuber statt.