Freistehend verflochten
Miller & Maranta gewinnen den Studienauftrag für den Neubau eines Basler Hochhauses. Mit ihrem Entwurf gestalten sie ein attraktives städtebauliches Ensemble mit.
Text: Cyrill Schmidiger – 8.9.2017
Visualisierungen und Pläne: Miller & Maranta
Ein markantes Gebäude aus dem Jahr 1955 an der Basler Heuwaage, das den heutigen (rechtlichen) Anforderungen nicht mehr genügt, wird vielleicht schon bald durch ein Projekt von Miller & Maranta ersetzt. Als Eigentümerin der entsprechenden Liegenschaft schrieb die Basellandschaftliche Pensionskasse BLPK einen Studienauftrag aus. Sechs Büros wurden eingeladen; Miller & Maranta setzten sich durch. Dabei liessen sie namhafte Konkurrenz hinter sich: Buchner Bründler, Deon, jessenvollenweider, Morger Partner Architekten und Staufer & Hasler.
Das Siegerprojekt sieht ein fünfeckiges, freistehendes Hochhaus mit zurückgestaffelten Oberschossen vor, das auf 20 Etagen Raum für Mietwohnungen, Büros und Praxen bietet. Ausserdem sollen Flächen für Verkaufs-, Dienstleistungs- und Gastronutzungen entstehen. Mit ihrem Entwurf charakterisieren Miller & Maranta den Ort rund um die Heuwaage mittels einer starken Präsenz neu. Damit werten sie das Quartier weiter auf. Im Jahr 2013 konnten Boltshauser Architekten bereits den Wettbewerb für das geplante Ozeanium für sich entscheiden. Kantonsbaumeister Beat Aebersold begrüsst diesen städtebaulichen Aufbruch und sieht darin, so liest man im Bericht der Jury, «ein attraktives Eingangstor zur Basler Innenstadt.» Parallel zu diesen Projekten wird der Verkehrsknotenpunkt unter dem Viadukt reorganisiert und der Birsig-Parkplatz aufgewertet.
Das im Studienauftrag vorgestellte Hochhausprojekt erfordert einen Bebauungsplan, der zusammen mit der Stadt Basel erarbeitet wird und durch den Grossen Rat genehmigt werden muss. Ebenso muss das Projekt noch auf seine technische Machbarkeit hin geprüft werden. Dieser Prozess dauert voraussichtlich ein bis zwei Jahre. Anschliessend muss ein ordentliches Baubewilligungsverfahren durchgeführt werden. Vor 2020 ist nicht mit einem Baubeginn zu rechnen.