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Cover Urbanität und Dichte im Städtebau

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Peter Volgger über die Visualisierung von Migration

 

Text: Peter Volgger – 19.11.2015
Foto: Peter Volgger & Christian Tominski

 

Die Muriden aus dem Senegal sind ein gutes Beispiel für sogenannte Transmigranten, die über nationale Grenzen hinweg zirkulierende Territorien etablieren, ihre Aufenthaltsorte wechseln und einen multilokalen Raum zwischen dem Herkunfts- und den Ankunftsland (Italien) aufspannen. Die Relation, das In-Beziehung-Setzen der Orte, ist wichtiger als der einzelne Ort, der Lebenskontext dieser Menschen ist nicht identisch mit dem Ort, an dem sie sich zuhause fühlen. Ihre Improvisationen schaffen Öffnungen für neue urbane Situationen und kreative Verbindungslinien zwischen dem Globalen und dem Lokalen und öffnen eine neue Perspektive auf die lokalen Effekte globaler Prozesse.

Der Ruf der Ethnologen fordert dazu auf, dem Ariadnefaden ihrer Strategien zu folgen, sie zu Subjekten ihrer eigenen Geschichte zu machen und nach ihren eigenen Theorien zu befragen. Im Brennpunkt unserer Untersuchung stehen die Modalitäten der Raumproduktion informeller Räume und ihre Bedeutung für neue Modelle des Zusammenlebens und des Austauschs jenseits normativer Räume und des gängigen Vokabulars dafür. Die Improvisationen der Muriden führen zu einer Form eines experimentellen Urbanismus, der auf der Basis neuer Medien und Transportmöglichkeiten entsteht. Es handelt sich dabei um Erscheinungen, die mehr mit Emergenz zu tun haben als mit Bestand, urbane Phänomene, für die uns heute noch kein Vokabular zur Verfügung steht.

In unserer Forschung versuchen wir, die «mobilen Territorien» sichtbar zu machen, indem wir neue Verfahren der Geovisualisierung verwenden. Als Orientierungspunkt dient uns der Space Fighter von MVRDV und seiner zugrunde liegenden Idee, mit Hilfe von Videospielen eine projektive Methode zu entwickeln, um das spannende Verhältnis zwischen den Akteuren und einem sich ständig ändernden Territorium besser begreifen zu können.

 

Peter Volgger hat in Innsbruck Architektur, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte studiert. Er hat als freischaffender Architekt gearbeitet und lehrt und forscht derzeit an der LFU Innsbruck. Sein besonderes Interesse gilt der Migration und deren Einfluss auf die Stadtentwicklung.

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