Erfrischend Profan
Lisbeth Sachs, beeinflusst und geschult durch Architekten wie Alvar Aalto oder Frank Lloyd Wright, war in 1960er-Jahren die zweite Architektin der Schweiz, die sich mit ihrer Arbeit selbstständig machte. Ihr erstes realisiertes Gebäude steht in Baden. Das Kurtheater wurde nun durch die Architekt*innen Elisabeth & Martin Boesch feinfühlig modernisiert und erweitert.
Dass Baden nicht nur Badeort, sondern auch eine Schauspielstätte ist, bezeugte schon der erste Theaterbau der Schweiz, 1675 am Badener Ölrain erbaut. 1881 entstand das alte Kurtheater nördlich der Altstadt, unweit des sechs Jahre zuvor errichteten Kursaals und heutigen Casinos. Es wurde schliesslich durch den heutigen Bau von Lisbeth Sachs ersetzt.
Raumnot war jedoch von Anbeginn ein Problem: Bereits 1965, dreizehn Jahre nach Eröffnung und noch vor Umstellung zum Ganzjahresbetrieb im Jahr 1976, ergänzte das Architekturbüro Bölsterli & Weidmann das Haus daher um ein zusätzliches Foyer. Nach einer Renovierungsphase in den letzten Jahren nahm das Kurtheater Baden im Herbst 2021 mit der ersten Eigenproduktion seiner Geschichte nun erneut den Betrieb auf. Dreizehn Jahre waren vom Wettbewerb bis zur Fertigstellung verstrichen. Martin Kohlberger erzählt in seinem Beitrag in der aktuellen Swiss Performance der archithese von den Komplikationen, die es zu überwinden galt, um das Haus den Anforderungen zeitgenössischer Theaterproduktion anzupassen und von einem undogmatischen Umgang der Architekt*innen mit dem Baudenkmal.
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> von einer Scheune zum Theater: Über Fein- und Fingerspitzengefühl in Riom.
> Elisabeth Boesch schrieb schon 1983 für die archithese. Das Heft findest Du hier.