Eine runde Sache
Das zehnjährige Bestehen der Hungerburgbahn in Innsbruck gibt Anlass zum Feiern: Am 1. Dezember 2017 wird der runde Geburtstag der von Zaha Hadid gestalteten Bahn in der Tiroler Landeshauptstadt gefeiert. Zugleich erinnert das Jubiläumsjahr mit einem bitteren Beigeschmack an das plötzliche Ableben der Architektin im März 2016. Somit stellt die Standseilbahn nicht nur das moderne Aushängeschild der Stadt dar, sondern wird auch zu einem Denkmal an die Designerin.
Text: Theresa Mörtl – 28.11.2017
Fotos: Günther Egger
Seit fast zehn Jahren verbindet die Bergbahn mit ihren zwei Kabinen die Innenstadt mit der Bergstation Hungerburg der Inntalkette. Jede der vier Haltestellen wurde individuell gestaltet, doch durch ihre runden, amorphen Formen sprechen sie dennoch eine gemeinsame Sprache. Nachdem 2003 bereits die Skisprungschanze auf dem Bergisel nach Hadids Entwurf ausgeführt wurde, ist die Handschrift der britisch-irakischen Architekten auch in den schwungvoll gestalteten Bahnstationen deutlich erkennbar. Die weichen und fliessenden Dachkonstruktionen erinnern dabei an die Gletscher. Realisiert wurde der poetische Leitgedanke durch organisch modellierte Glasschalen. In Kombination mit dem Sichtbeton grenzen diese schwebend wirkenden Dächer den Raum der Stationen ein. Die offene Gestaltung der Haltestellen soll eine optimale Infrastruktur und einen ungehinderten Verkehrsfluss ermöglichen. In acht Minuten werden maximal 26 Fahrgäste pro Wagen von der Talstation beim Congress zum Löwenhaus weitergeführt und dann über eine Schrägseilbrücke zum Alpenzoo und schliesslich auf die Hungerburg transportiert.
Veranstaltung