Ein Pionier des Funktionalismus
Etwas verspätet, nämlich erst mit der Stockholmer Ausstellung, setzte die Moderne im Jahr 1930 in Skandinavien ein – in Norwegen allerdings bereits etwas früher. Einer der wichtigsten avangardistischen Architekturschaffenden war Arne Korsmo.
Von den vielen Einfamilienhäusern, die Korsmo in den 1930er-Jahren realisierte, gehören zwei zu seinem Hauptwerk: die Villa Dammann (1930–1932) und die Villa Stenersen (1937–1939). Im Wohnhaus für den Kunstsammler und Weinhändler Axel Dammann und seine Frau ist der Einfluss von Dudok und Mendelsohn leicht zu erkennen. Mit präzis platzierten Öffnungen wird die grüne Umgebung und auch die jeweilige Jahres- und Tageszeit mit dem Sonnenstand gezielt wahrgenommen. Sverre Fehn, der später lange in diesem Haus lebte, beschrieb es treffend als eine bewohnbare Sonnenuhr.
Im viel grösseren Wohnhaus für die Familie Stenersen, auf einem Hügel zwischen alten Holzhäusern gelegen, arbeitete Korsmo genauso bewusst mit dem Licht. Im Gegensatz zur massiven Bauweise in der Villa Dammann wählte er hier jedoch eine Struktur aus Betonstützen. Das klar strukturierte und zugleich verspielte Haus fasziniert bis heute. Besonders beeindruckend ist der Bewegungsablauf durch das grosszügige Treppenhaus mit seiner perforierten Glasdecke und den natürlich belichteten Skulpturen.
In ihrem Beitrag zur aktuellen archithese schrieb Annette Helle über einen Architekten, dessen Raumcollagen nicht nur Bekanntheiten seiner Zeit beeinflussten und prägten, sondern die auch noch heute Bewohnende und Besuchende spürbar begeistern.
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