Drunter und Drüber!
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau vieler europäischer Städte dem Leitbild der autogerechten Stadt. Welche Transformationspotenziale bieten Relikte aus dieser Zeit für einen gegenwärtig angestrebten, lebenswerten und nachhaltigen Stadtraum?
Wir erinnern uns an die Charta von Athen, die bereits 1933 von den Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM) verabschiedet wurde und unter dem Thema «Die funktionale Stadt» eine auf das Automobil fokussierte urbane Planung proklamierte. Gegenwärtig haben viele Städte mit Rudimenten dieser dem Dogma der autogerechten Stadt folgenden Zeit zu kämpfen. Vielerorts durchkreuzen breite Hochstrassen die Stadträume.
Um derlei Orten eine Perspektive zu geben, gründen sich vielerorts Initiativen, die von engagierten Bürger*innen und kreativen Kollektiven vorangetrieben werden. Carolin Lahode und Hanna Noller gehen in ihrem Text auf zwei Pilotprojekte ein, die als beispielhafte Interpretation zu verstehen sind: Das «Stadtlabor» im Umfang des Festivals Theaterformen auf der Raschplatzhochbrücke in Hannover sowie die Initiative «Urbanes Experimentierfeld Österreichischer Platz» unter der Paulinenbrücke in Stuttgart. Die beiden Autorinnen bieten einen inspirierenden Einblick in das Vorgehen dieser Happenings und schauen auf Charakteristika und Perspektiven kolossaler «Verkehrsmonumente».
Auf welche Art können obsolete Verkehrsstrukturen anders genutzt werden? Wie können sich diese Orte mit Blick auf den gesellschaftlichen Konsens einer nachhaltigen Mobilitätsstruktur wandeln? Diesen Fragen geht der Text von Carolin Lahode und Hanna Noller nach. Zu lesen ist er im aktuellen Heft Anders nutzen.