Die Patrik Schumacher Lecture in Bildern
Patrik Schumacher, Direktor von Zaha Hadid Architects, will Gebäuden menschlichen Geist einhauchen. Wie unsere Gesellschaft sollen sie sich vernetzen, miteinander kommunizieren und von ihren Nachbarn und der Umwelt lernen. Am 9. Februar 2017 nahm Schumacher uns im Rahmen einer archithese kontext Veranstaltung in luftiger Höhe – ganz oben im Kornhaus Zürich – auf eine Zukunftsreise mit.
Text: Jørg Himmelreich – 10.2.2017
Fotos: Benjamin Hausmann
Partrik Schumacher träumt von Häusern die mit Nachbarbauten kommunizieren, ihre Umwelt wahrnehmen und auf sie reagieren, so wie Pflanzen der Sonne entgegen wachsen und sich ihrem Nährboden anpassen; Gebäude die über eine künstliche Intelligenz verfügen. Zaha Hadid Architects statten dafür Lebensräume mit Sensoren und intelligenten Robotern aus, die Klima, Menschenflüsse und Verhaltensweisen der Nutzer registrieren, von diesen lernen und daraus Bewegungsmuster ableiten um dann darauf entsprechend zu reagieren. Dies führt zur Automatisierung von intelligentem Verhalten, also zu Räumen die menschlichen Verstand besitzen, mit der Umwelt zu kommunizieren und wie Computer in der Lage sind, eigenständig Probleme zu lösen.
Schumacher, der bereits viele Jahre der «zweite Mann» bei Zaha Hadid Architekten war, hat die Geschäftsleitung übernommen, nachdem die iranische Stararchitektin im letzten Jahr verstorben war. Unter seinem Lead betreibt das Londoner Büro intensive Forschung im Bereich Robotik, künstlicher Intelligenz und erweiterter Realität. Die daraus gewonnen Erkenntnisse speisen sie in ihr parametrisches System ein, das ihre futuristische Architektur informiert und versuchen ihre Vision von intelligenten Gebäuden in die Realität umzusetzen. Der Kopf des Londoner Architektenteams glaubt fest daran, dass parametrische Architektur die nächste grosse Avantgarde nach der Moderne einläuten werde.
Die Veranstaltung war zugleich Vernissage der jüngsten archithese 4.2016 Science-Fiction. Vorab hatten Mitarbeiter des Architekturbüros Harder Haas die circa 100 Gäste durch das neue Kornhaus geführt. Veronika Harder erläuterte zudem in einem Vortrag die besondere Aufgabe und den speziellen Ort.