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Gebautes Räderwerk

Lukas Imhof ergänzt und renoviert seit einigen Jahren eine Kläranlage im ostschweizerischen Altenrhein. Technische Funktionsbauten avancieren zu prägenden Elementen einer kleinen Stadt.

Text: Marcel Hodel – 22.5.2021
Foto: Hannes Heinzer

Gassen, Plätze, hohe Türme und Wasserbecken – diese klassisch-urbanen Formen kennt man aus südeuropäischen Städten. Lukas Imhof ist es gelungen, mit einer originellen Umdeutung und sensiblen Eingriffen eine Kläranlage in Altenrhein als Stadtbaustein zu etablieren.
Beim Rundgang durch die Anlage trifft man hin und wieder auf Arbeiter; als Pionierleistung im Bereich Abwasserreinigung würde sie unter normalen Umständen gewiss zahlreiche Fachleute anziehen. Dass im Jahr 2020 die Besucher*innen wegbleiben, ist vor allem der Corona-Pandemie geschuldet. Die leere Stadt entspricht jedoch dem Zeitgeist – diese Ironie bleibt weder dem Autor noch dem Architekten verborgen. Lukas Imhof schafft es mit seinem Entwurf, eine angemessene, nachhaltige Arbeitsumgebung für die Benutzenden und Besucher*innen der Anlage zu gestalten. Die auf dem Gelände versammelten Fassaden und Gebäude bilden eine kleine Stadt – und das industrielle Ensemble gewinnt dadurch eine hoffnungsvolle, humanistische Note.

 

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> Dass Zweckarchitektur auch architektonisch anspruchsvoll sein kann, zeigt nicht nur die Kläranlage in Altenrhein, sondern auch die Ausgabe archithese 3.1983 Zweckarchitektur.

> Lukas Imhof war bei der letzen Swiss Live Performance 2020 zu Gast und sprach über Raumfantasien beim Umbau und Erweiterung eines Schulhauses. Das Video gibt eszum Nachschauen.

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