Das aktuelle Heft: Spanien
Den Impuls für das diesjährige Länderheft von archithese gab unser Besuch an der Architekturbiennale in Venedig im Mai. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns davon der spanische Länderpavillon mit seinem Thema Internalities. Architectures for Territorial Equilibrium. Die Ausstellung dokumentierte nicht nur, wie Spanien auf die aktuellen architektonischen Herausforderungen – Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Baumaterialien – reagiert; sie war auch aufgrund ihres haptischen und sinnlichen Charakters, bei dem auf die sonst omnipräsenten digitalen Medien verzichtet wurde, ein Highlight der Mammutshow. So eröffnet auch ein Interview mit den Kuratoren des spanischen Pavillons, Roi Salgueiro und Manuel Bouzas, die vorliegende Ausgabe. Darin werden viele Themen angeschnitten, die im weiteren Verlauf des Hefts vertieft werden.
Die Finanzkrise im Jahr 2008 hat das Land auf der iberischen Halbinsel besonders hart getroffen. Seit dem Franco-Regime war auch vergleichsweise weniger wohlhabenden Bevölkerungsgruppen nahegelegt worden, Wohneigentum zu erwerben – was Neuanleger*innen in den Strudel der wirtschaftlichen Krise hineingezogen hat. Um so bedeutsamer sind jetzt soziale Wohnungsbaukonzepte, die allerdings ungleich über Spanien verteilt sind. Katalonien und die Balearen sind diesbezüglich, aber auch hinsichtlich eines nachhaltigen Verständnisses von Architektur mit innovativen Lösungen im Bereich der Materialverwendung und Konstruktion Vorreiter. Mit Harquitectes und TEd’A arquitectes rücken wir das Schaffen von zwei spanischen Büros in den Blickpunkt, die auch international Aufmerksamkeit erregen. Daneben fällt der Blick auf junge Positionen – also auf Architekt*innen, die ihre berufliche Laufbahn nach 2008 begonnen haben. Dass regionale Traditionen auch schon in der Vergangenheit Inspirationsquellen waren, beweisen nicht zuletzt Rückblicke auf die spanische Architektur der Nachkriegsjahrzehnte.
Die Redaktion
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