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Analoges Lebenszeichen

In einem heterogenen Umfeld, bestimmt von Fragmenten einer historischen Klosteranlage und den Hallen einer Seidenweberei aus dem 19. Jahrhundert haben Joos & Mathys und Daniel Nyffeler, in Rüti einen irritierenden Neubau errichtet.

Text: Frida Grahn – 24.5.2021
Foto: Andreas Buschmann

Als Vertreter der Analogen Schule halten die Architekten mit den Vorbildern für ihren Kirchgemeindesaal nicht hinter dem Berg. Der skurrile Neubau in Rüti verrät unmittelbar, dass Bauten von Sigurd Lewerentz und Pascal Flammer für ihn Pate standen. Dies schmälert jedoch keinesfalls seine zukunftsweisende Wirkung: Frei von Nostalgie und Sentiment macht der Gemeindesaal Lust, wieder (auf) kräftigere Bilder zu bauen. Dank ihrer erlernten Kompetenz, auch mit diesen Bildern umzugehen, gelingt den Architekten ein Bau, der aufzeigt, wie man sich auch mit lauteren Tönen wohlklingend Gehör verschaffen kann. Angesichts einer immer inflationäreren Verwendung referenzieller Bilder im Architekturentwurf erscheint diese Kompetenz alarmierend relevant. Sie setzt jedoch voraus, dass die Analoge Architektur wieder als Methode und weniger als Stil verstanden wird.

 

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> Im Jahr 2009 stoss eine Beschwerde aus Rüti / ZH gegen eine Überbauung im Ortskern den Umgang mit historischen Ortsbildern an. Die Frage ist noch heute aktuell.

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